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In eigener Sache: Digitaler Reggae 2015 im Riddim Magazin

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Digital Reggae Revival 2015 (Riddim Magazin 1/16)

Digital Reggae Revival 2015 (Riddim Magazin 1/16)

Wenn ihr das aktuelle Riddim Magazin (1/16) in den Händen haltet, blättert auf Seite 40. Dort schaue ich für euch auf digitalen Reggae 2015 zurück.

Es war ein saustarkes Jahr – in der Nische. Weil Musikdruckjournalismus keinen Ton kann, spiele ich hier für euch ein paar Künstler, die ich im Artikel erwähne.

Zunächst aber ein paar ergänzende Gedanken zum Beitrag im Riddim Magazin. Als ich ihn schrieb, standen die Mitarbeiter-Charts noch nicht. Jetzt schaue ich drauf: 24 Autoren haben ihre zehn Lieblingslieder und/oder -alben gewählt.

Fast nichts Digitales dabei. Die Szene läuft offenbar unter dem musikjournalistischen Radar. Ok, das ist nicht schwierig, weil der Reggaemusikjournalismus hier monopolisiert ist. Und klar, Geschmack ist Geschmack. Dass der fast ausschließlich von Reggae Revival und Dancehall geprägt ist, finde ich schade.

Mich wundert rückblickend aber auch, warum die deutsche Reggaeszene nicht mehr aus der Sleng Teng Challenge gemacht hat? Ich habe mir die vielen Videos dazu angesehen. Die einfachen Studioaufnahmen haben vergleichsweise beachtliche Views bekommen. Ich erinnere mich auch, dass die Netzmeute die digitalen Reitereien gefeiert hat.

Und was ist daraus geworden? Alle wieder zurück zum Roots Reggae oder zum normalen Dancehall. Na gut, wenigstens Danny Ranks hat dann doch ein digitales Album gemacht. Ob die Challenge ausschlaggebend dafür war, weiß ich nicht. Ich hätte mir auf jeden Fall mehr gewünscht. Vielleicht kommt das 2016.

Schreibt mir eure Gedanken dazu gern unten in die Kommentare.

Jetzt gibt es erstmal Musik für euch.

Fat Bird Recordings feat. Tenor Youth

Tenor Youth habe ich im Beitrag nicht erwähnt, war kein Platz mehr. Den russischen Sänger solltet ihr aber im Ohr behalten. Der wird 2016 nach vorn gehen. Bei Fat Bird Recordings sind außerdem einige Lieder vom großartigen George Palmer erschienen, die ich hier für euch gesammelt habe.

Colonel Mustard’s

Colonel Mustard’s ist ein neues Sub-Label von Jahtari. Bummst heftig.

Manu Digital feat. Marina P, Peter Youthman & George Palmer

Heftiger Output vom französischen Tastenkönig Manu Digital. Mehr davon hört ihr auf seine Facebook-Seite. Dort baut er auch regelmäßig alte Riddims nach.

House of Riddim & Danny Ranks

Wie bereits erwähnt, hat Danny Ranks mit House of Riddim das Album Dancehall Ranking aufgenommen. Kurzkritik: Guter Ansatz, aber die Mischung aus digital und Instrumenten klingt manchmal nach Eddy-Grant-Pop-Reggae. Ein Album im Stil des lässigen Intros hätte mich mehr begeistert.

Jane Bee

Großartig, die Jane Bee aus Leizipg. Ein zweites Tape ist in der Mache und ein längeres Interview auch. Freut euch drauf.

King Toppa

Das ist nur ein Auszug aus der Playlist des duften Produzenten aus Kassel. Mehr Musik von King Toppa findet ihr auf seinem Soundcloud-Kanal.

High Smile Hifi feat. Little Harry

Meine Schweizer Jungs haben den Veteran-Deejay Little Harry ausgegraben. 2016 soll noch mehr kommen. Wird sicher geil ;)

Crock Back aka Bruck Back

Vetaran-Stil von einem Künstler, der schon in den 1980ern jeden Tanz abgerissen hat.

Dufte, oder? Was mein Reggaejahr 2015 sonst noch bereichert hat, lest ihr hier.

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Heute mal HipHop aus Sachsen: Asthma La Vista

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asthma la vista, kinderzimmer revoluzzer

Asthma La Vista / Kinderzimmer Revoluzzer (7Schläfer Music / WST, 2015)

Die deutsche HipHop-Welt streitet gerade über Böhmermann und korrekten Musikjournalismus. Ihr solltet euch lieber mit Asthma La Vista und ihrem Album Kinderzimmer Revoluzzer beschäftigen.

Untergrundrap aus der sächsischen Kleinstadt, ohne Dialekt.

Asthma La Vista, das sind DJ Handtrax und die drei Rapper Speche, Harry Breast sowie Mobby Kleingeld, der zwischendurch auch dufte Trompete spielt.

Die Namen kennt ihr vermutlich so wenig wie ihre Heimatorte: Lobsdorf, Oschatz, Schneeberg und, ok, Leipzig kennt ihr. Sachsen. Das ist, wenn ich mir die Tourdaten anschaue, auch der bisherige Wirkungskreis der Jungs. Einmal Hamburg steht noch auf der Liste.

Wohin die Reise musikalisch geht, machen Asthma La Vista im Intro klar. Unter anderem samplen sie Monk Higgins wie es Gang Starr in Next Time getan haben. Klassische Beats der älteren Schule. Kein Trap. Kein Überbumms. Ab und an schranzen Gitarren wie in Fame oder Über Ich.

Ihr Verständnis von HipHop drücken sie in HHNMKW (HipHop Nimmt Mir Keiner Weg) so aus:

„Scheiß auf Competition, Queen Latifa singt von Unity /
Das ist mir auch viel lieber als Gorilla Rap auf Kokain
Peace and Harmony, Asthma Raps auf Harry Beats /
Das ist meine Art und Weise, wie ich HipHop zelebrier /“

Gefällt mir. Mal was anderes als die üblichen Milieugeschichten. Mein Lieblingslied auf Kinderzimmer Revoluzzer ist Wahlheimat. Volle Ladung Lokalkolorit mit einem fröhlichen Mundharmonikabeat, auf dem Asthma La Vista über Sprayern aus Oschatz und den kreisenden Rotmilan rappen. Und mit Zeilen wie dieser:

„Mein Leibsch lobsch mir, nein, ich will nicht in die Bronx.“

Davon will ich mehr. Jungs, die gefühlt mit dem Fahrrad zur Jam fahren. Deren Liebe zum Projekt in jedem Vers und jedem Beat hörbar ist. Die sich wahrscheinlich wie Kinder freuen, ihre Mucke auf Vinyl gepresst zu haben.

Ich freue mich auch sehr darüber. Hört unbedingt rein.

Wenn euch Kinderzimmer Revoluzzer gefällt, bekommt ihr die Platte direkt über Bandcamp.

Vielen Dank an meine Dudes Ronny und Flo von Welle One Love. Die beiden kümmern sich ein bisschen um den digitalen Vertrieb und haben mir das Album freundlich zugespielt.

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Reggae 2015: Lieder, Musikvideos & Highlights

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reggae 2015

Reggae 2015 – Rückblick

Was war los mit Reggae 2015? Keine Ahnung, denn das Meiste habe ich nur am Rand mitbekommen. Hypes und Trends aus Jamaika verfolge ich kaum noch.

Für euch blicke ich zurück auf ein Jahr, das bei mir vor allem durch digitalen Reggae, Soundsystem-Kultur und eigene musikalische Experimente geprägt war.

Wisst ihr, was dufte ist: Internet-Freunde live treffen

Ich bin sehr zufrieden. 2015 habe ich viele neue Kontakte geknüpft, unter anderem zu meinen Jungs in der Schweiz, High Smile HiFi. Leider habe ich es noch nicht in die Alpen geschafft. Das steht für 2016 an.

Getroffen habe ich aber die sympathische Bande von Irie Ites, die seit 20 Jahren über das ganze Land verstreut ihren Teil zur deutschen Reggae-Szene beiträgt, als Produzenten, Soundsystem und Schreiber.

irie ites sound, drop

Wenn beim Irie Ites Sound der Drop reinkommt … :D

Meinen Gastautor Ralf habe ich getroffen, Alex von iLLBiLLY HiTEC, Aldubb aus Berlin, meinen Lieblings-MC Longfingah und seinen produzierenden Kollegen Hardy Digital und einige andere. Ein paar Leute fehlen noch auf meiner Liste, die ich nach und nach abarbeiten werde. Ich freu mich drauf.

Das wichtigste Reggae Lied 2015: Yellow Umbrella, Ronny Trettmann & Tiny Dawson / No Pegida

Anfang des Jahres kamen Yellow Umbrella, Ronny Trettmann und Tiny Dawson mit No Pegida um die Ecke, um besorgte Patrioten in die Schranken zu weisen. Richtig dickes Lied, nur leider marschieren die Typen immer noch.

Einige Künstler folgten dem Beispiel und nahmen ebenfalls thematisch aktuelle Lieder auf, auch zum Flüchtlingsdrama. Davon wünsche ich mir 2016 noch mehr, obwohl es natürlich fein wäre, wenn es weniger Anlässe gäbe.

Das Musikvideo des Jahres 2015: Thermo King / Under Kontrol

So lässig wie der Däne Thermo King kam 2015 niemand in den Tanzsaal. Ich habe mich kaputtgelacht bei seinem Video zu Under Kontrol. Grob ahne ich, worüber er singt. Ist aber egal, denn hier zählen vor allem Stil und Optik.

Ich hoffe sehr, dass Thermo King kein Zwei-Hit-Wunder bleibt, sondern 2016 nachlegt.

Event des Jahres 2015: Irie Ites Soundsystem in Hamburg

„Bisher habe ich die Soundsystem-Kultur nur beobachtet. Am Wochenende war ich mal mittendrin beim Irie Ites Sound aus Kassel. Ich durfte meine Lieblingsplatten spielen, in der Nacht mit ein paar duften Leuten Riddims reiten und am nächsten Tag (ein bisschen) Lautsprecher tragen. Großartig!“

Die Sause mit den Irie Ites war meine prägendste Veranstaltung in diesem Jahr. Im November habe ich sie nochmal in ihrer Heimatstadt Kassel besucht und wurde heftig subliftet.

rub a dub session

Rub-a-Dub Session mit Baba Message, mir, Mr Moe und King Toppa

Die Reggae Entdeckung des Jahres 2015: Rub-a-Dub aus Thailand

„Rub-a-Dub in Thailand? Ja, gibt es tatsächlich und klingt dufte. Für mich mal wieder eine Sternstunde des Internets.“

Ich liebe das: Leute, die in ihrer Muttersprache über Instrumentale reiten. Wie oben bei Thermo King verstehe ich auch hier nichts. Und auch hier ist das vollkommen egal, zumindest für mich.

Der Stil ist sensationell. Wenn alles gut läuft, kann ich die EP der thailändischen Reggae-Künstler bald zuhause abspielen (Danke schon mal, Sebastian).

Meine Lieblingsartikel 2015: Ein Reggae Soundsystem bauen

Mein technisches Verständnis für Soundsystems ist sehr begrenzt. Deshalb freue ich mich riesig über die bisherigen Artikel von Gastautor Ralf. Zusammen mit eine paar Freunden baut er ein Reggae Soundsystem.

Wenn ihr mehr darüber lesen wollt, hier und hier könnt ihr hinter die Kulissen schauen. Danke Ralfi.

Sankofa Sound System Familie

Sankofa Sound System Familie

Hallo Flo

Seit diesem Jahr schreibt neben Ralf noch Flo für Houseofreggae.de. Ähnlich wie mein mittlerweile langjähriger Begleiter Martin (#EeneLiebe) besuchte er vor allem Konzert und interviewte Bands wie Jamaram oder Irie Révoltés. Ich bin gespannt, was noch kommen wird.

mal eleve carlito irie revoltes

v. l.: Mal Élevé, ich und Carlito

In eigener Sache: musikalische Experimente und RIDDIM Mag

Und was war bei mir so los im Reggaejahr 2015? Ich habe weniger Beiträge geschrieben als in den Vorjahren. Das wird den einen oder anderen Promoter vielleicht traurig stimmen, ist aber nicht böse gemeint.

Manchmal mag ich die Musik einfach nicht. Manchmal krieg ich es zeitlich nicht hin. Ist ja kein Vollzeitjob hier, sondern immer noch Hobby.

Dafür schreibe ich jetzt fast regelmäßig für das RIDDIM Magazin. Ist ein duftes Gefühl, meine gedruckten Artikel in den Händen zu halten und den Aktivisten, die ich mag, mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

2015 waren es High Smile HiFi und Benjie. Außerdem habe ich für die Ausgabe 01/16 einen Rückblick auf digitalen Reggae 2015 geschrieben.

Digital Reggae / RIDDIM Magazin 01/16

Digital Reggae / RIDDIM Magazin 01/16

Nebenbei arbeiten Puppah Sock und ich hart an unserer musikalischen Karriere. Zwei Tanzhallenkracher haben wir mit Wat Is Da Los und Tanzsaalbabo gelandet. Unglaublich, aber wahr: Es gab Dubplate-Anfragen.

Zwei Hits sollten ausreichen, um im RIDDIM Magazin als einer der Newcomer 2015 gelistet zu werden, oder? Zwei Hits sind immerhin zwei mehr als Junior Carl letztes Jahr hatte. Hier könnt ihr gern abstimmen.

#EeneLiebe

#EeneLiebe für alle Künstler, Soundsystems, Promoter, Deejays, Grafiker etc., die Reggae auch 2015 lebendig gehalten und bereichert haben.

#EeneLiebe für alle Houseofreggae.de-Leser und Unterstützer. Ich freue mich auf das nächste Jahr mit euch.

Eure Wünsche für Houseofreggae.de 2016

Wenn ihr Anregungen, Kritik oder Wünsche habt, um dieses Blog noch besser für euch zu machen, schreibt mir gern:

  • einen Kommentar unter diesen Beitrag oder
  • eine E-Mail an socialdread(at)googlemail(dot)com oder
  • direkt per Twitter oder Facebook

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French Reggae United / Frankreichs Reggae-Szene in 10 Minuten

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Ihr interessiert euch für Reggae aus Frankreich? Dann schaut euch From Paris with Love / French Reggae United an.

17 Artists in 10 Minuten. Leider ist der Anlass für die Megakombination sehr traurig: die feigen Anschläge in Paris 2015.

So traurig die Hintergründe auch sind, so großartig ist das musikalische Ergebnis. Mit Tiwony, Difanga, Féfé Typical, Straïka D, Uman, und Azrock sind ein paar Veteranen dabei.

Die anderen Namen kenne ich leider nicht, freue mich aber sehr, sie auch mal zu hören. Hier ist die komplette Künstlerliste:

  • Tiwony
  • Difanga
  • Féfé Typical
  • Straïka D
  • Uman
  • Apollo J
  • Taïro
  • Cless Shine
  • Mathieu Ruben
  • Caporal Nigga
  • Azrock
  • Alasko
  • MK 7.5
  • Supa John
  • Guive
  • Jamadom
  • Yeahman C

Einziger Kritikpunkt: Es wird doch wohl mehr als eine Frau in Frankreich geben, die Reggae macht.

Mein musikalisches Statement zu diesem ganzen Schlamassel hört ihr hier.

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Prizzna, Jah Provide & die Dub Violine

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Prizzna & Jah Provise / InI Culture (Flag Records)rd

Prizzna & Jah Provise / InI Culture (Flag Records)rd

Platte die Zweite! Nach ihrem 2013 veröffentlichten Debutalbum Deep In Dub bringen die beiden Dub-Macher aus Ulm ihre zweite Scheibe InI Culture an den Start.

Ich habe das Werk für euch ausgiebig in Sachen Bass und Klang getestet.

Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit Jah Provide und Prizzna ihr erstes Album in Eigenregie produzierten und veröffentlichten. Beim diesjährigen gemeinsamen Rototom-Aufenthalt bekam ich aus erster Hand mit, dass das neue Album bereits so weit sei, es bald der hoffentlich breiten Masse an Dub-Hörern zu präsentieren.

Im Studio bei Prizzna und Jah Provide

Im Studio bei Prizzna und Jah Provide

Auf Zeitpunkt und genaue Inhalte wollte sich jedoch keiner der beiden festlegen. Vor wenigen Tagen dann die Überraschung: Im Briefkasten lag ein Päckchen mit der neuen Scheibe InI Culture zum Anhören bereit. Keine zwei Minuten später rotierte das gute Stück in meinem CD-Laufwerk.

Der erste Eindruck: Musikalisch alt bewährtes Fundament in neuem Gewand.

Neu sind die Gesangspassagen von Jah Provide, die jedes der acht Stücke bereichern. Er verzichtet auf komplexe, in die Länge gezogene Texte, sondern orientierte sich an der bewährten Reggae-Weisheit: In der Einfachheit liegt der Reiz. Jah Provide hat vor allem kurze, markante Auszüge aus Psalmen ausgesucht. Viele von euch dürften diese aus jamaikanischen Songs kennen.

Neu ist außerdem die Violine, die zwei Songs ergänzt und von Jah Provides Tochter eingespielt wurde. Wer schon einmal Linton Kwesi Johnson mit seiner Band live erlebt hat, der weiß, dass die Geige alles andere als ein Fremdkörper innerhalb der Reggae-Riddims ist.

Fundament und gleichzeitig Herzstück des Ganzen bleiben die von Prizzna produzierten und abgemischten Riddims sowie die Melodika-Passagen. „Beide Elemente perfekt in den Einklang zu bringen, das ist der schwierigste Part für mich“, antwortet mir Prizzna auf die Frage, welchen Herausforderungen sie bei der Produktion trotzen mussten.

Gelungen ist das allemal. Der Sound klingt rund und stimmig, auch wenn mir hier und da der tiefe, eindrückliche Bass fehlt. Trotzdem ist InI Culture mehr als nur eine Alternative aus dem Dub-Segment meines Plattenregales.

Bleibt nur noch die Frage nach dem Titel der Scheibe. „Ganz einfach“, entgegnet mir Jah Provide. „Wer seit über 30 Jahren Roots Reggae und Dub hört, zu dem gehört diese Musik wie das tägliche Essen und Trinken.“

Prizzna & Jah Provide

Prizzna & Jah Provide

Prizzna & Jah Provide Hörproben

Wenn ihr diese Zeilen lest, dann sitzen Jah Provide und Prizzna in ihrem Proberaum und basteln an neuen Songs.

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Das Beste aus Reggae & Dancehall 2015 in 4 Mixtapes

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reggae 2015, dancehall 2015

Was war los mit Reggae und Dancehall in 2015? 4 Mixtapes geben Antworten.

VP Records hat seinen traditionellen Jahresrückblick Stricly The Best veröffentlicht. 28 Reggae und Dancehall Lieder aus 2015, die das Ding gerannt haben sollen. Nun ja, durch die VP Brille vielleicht.

Der Midnight Rock Sound aus Tokyo hat die Lieder in ein 12-minütiges Mixtape gepresst. Für einen groben Überlick allemal ausreichend. Ich habe noch drei Alternativen für euch.

Strictly The Best Vol. 52 & 53

Das kannst du schon so machen, aber dann … fehlt halt die Hälfte, zumindest im Roots Reggae Segment. Was da beim Dancehall läuft, habe ich gar nicht auf dem Schirm. Aber ein Best-of ohne Chronixx, Protoje, Kabaka Pyramid ist kein Best-of.

Deshalb spiele ich für euch drei alternative Mixtapes, für die ihr ein bisschen mehr Zeit einplanen solltet.

Hot This Year! 2015 – Best of Reggae 2015 Mix

Das Top Ranking Kollektiv aus Bristol hat laut Artwork 30 Lieder rausgesucht, den heißen Scheiß. Auf der Trackliste stehen zwar nur 20 Titel, aber gut, wenigstens sind Chronixx und die Jungs mit dabei.

Hier könnt ihr das Mixtape kostenlos herunterladen.

Let It Play Mixtape – Best Reggae Tunes of 2015

Den umfangreichsten Rückblick liefert der Nyahbingi Sound aus Barcelona. 51 Lieder, die überwiegend jamaikanisch fokusiert sind. Zwischendrin tauchen aber auch Taiwan MC, The Skints und Mellow Mood auf.

The Best of 2015 from Canary Islands

Dieses Mixtape läuft etwas außerhalb der Wertung, ist aber gewaltig. Kanarias Reggae und Lava Sound haben die besten Lieder der kanarischen Reggaeszene zusammengestellt. Das sind mal schlappe 51 Stück. Einundfünfzig!!! Die Kanaren sind offenbar das europäische Jamaika, vollgepumpt mit Talenten.

Dieses Mixtape könnt ihr ebenfalls kostenlos herunterladen.

Meinen persönliche Rückblick auf das Reggaejahr 2015 lest ihr hier und hier habe ich für euch festgehalten, was im digitalen Reggae lief. Einiges!

Schreibt mir mal eure 3 Top Tunes des vergangenen Jahres in die Kommentare.

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Darth Vader spielt das Star Wars Theme digital Reggae Style

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Ich habe den französischen Tastengott Manu Digital das ganze Jahr über beobachtet, aber das dufte Stück ging an mir vorbei.

Verkleidet als Darth Vader bzw. Digital Vador, haut er das Star Wars Theme ins Keyboard.

Ok, Manu hat 2015 sicher bessere Musik produziert. Aber der Digital Vador ist eines der lustigeren Projekte und zeigt einmal mehr, wie sehr der Franzose am Puls der Zeit ist.

Als im November über 100 Menschen in Paris ermordet wurden, nahm Manu Digital wenige Tage später Friday The 13 auf. Und pünktlich zum Kinostart von Star Wars 7 zieht er sich den schwarzen Mantel und die Plastikmaske über. Wobei das Projekt  ein bisschen mehr Vorlaufzeit hatte.

Fakt ist: der Manu hat nicht nur digitalen Reggae inhaliert, sondern auch die digitale Welt verstanden. Das wünsche ich mir von mehr Künstlern. Das Jahr ist jung. Macht was drauß.

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Jane Bee, Original Deejay Stil aus Leipzig

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jane bee, mikrofon

Jane Bee verrät im Interview, wie ihr dufte Lyrics schreibt

Wenn mich 2015 ein Reggae Artist überrascht hat, dann war es Jane Bee aus Leipzig. Original Deejay im 80er Jahre Stil. Gut, ich habe sie nicht sofort geliebt, aber sie mir sehr schnell lieb gehört.

Deshalb habe ich Kontakt aufgenommen und mal gefragt, wie sie zum Reggae gekommen ist, wie man so ein richtig dufter Deejay bzw. eine Deejane wird und natürlich habe ich sie über ihr Demo Tape ausgefragt.

Mehr lest und hört ihr im nachfolgenden Interview (+ 4 Deejay Tipps für den Nachwuchs).

Der klassische jamaikanische Werdegang ist: Schallplatten von Papa, Kirchenchor, Soundsystem, Studio. Wie bist du zur Musik gekommen?

Jane Bee: In meiner frühen Kindheit hat meine Ma viel Musik mit mir gehört. Mit so 5, 6 Jahren hab ich dann das Radio übernommen und angefangen meine ersten Mixtapes aufzunehmen. Später habe ich regelmässig meine Familie und Freunde damit versorgt.

Mit 14 hab ich meine ersten Schallplatten gekauft. Anfang 20 bin ich mit Reggae in Berührung gekommen und damit, wie ein Sound funktioniert. Wenig später habe ich selber angefangen aufzulegen. Als ich 36 war, stand ich das erste Mal im Studio, um zu Voicen.

Von 2004 bis 2009 hattest du einen Plattenladen namens Saba Records. Warst du dort schon auf Reggae spezialisiert?

Ja, definitiv.

In deiner Biografie steht, dass du Musik seit 2012 ernster nimmst. Warum?

Musik habe ich schon immer ernst genommen. In meiner Bio steht, dass ich 2012 angefangen habe, meine Mic Skills und mich als MC ernst zu nehmen.

Wie unterscheidet sich das „vor 2012“ und „ab 2012“ bei dir?

Dass ich seitdem selber Artist bin. Mit allem Möglichen, was dazu gehört.

Hast du im Zuge dessen auch Gesangsunterricht oder Stimmentraining genommen – oder kommt das alles natürlich?

Nope. So wie es ist, kommt es natürlich aus mir heraus. Disrupt von Jahtari hatte mir am Anfang auch eher von Gesangsunterricht abgeraten, damit mein Style nicht so glattgebügelt wird. Mein Mentor Sassafrass (Black Scorpio DJ & original Horseman) hat gesagt, dass er mir im Grunde nicht wirklich helfen kann, da mein Style schon unique ist.

Ich ziehe für die Zukunft Gesangsunterricht und Stimmtraining in Betracht, damit ich mit den hohen Tönen mehr machen kann.

In Deutschland leben vor allem moderner Roots Reggae und Dancehall. Dich hingegen zieht es mehr in die 80er Jahre. Was magst du an der Ära?

Es sind die Vibes aus dieser Ära, authentisch und deep. Der Umbruch in die digital Ära, die ersten digitalen Riddim. Ich liebe die Artists und ihren Style zu dieser Zeit, die Soundclashs. Es ist einfach Killer, wenn zum Beispiel Nicodemus anfängt über die ShopKeeper Daughter zu chatten oder Super Cat loslegt Shot I Country zu freestylen.

jane bee, original style

Jane Bee präsentiert Original Style (Foto: Manja Kendler)

Mir gefällt an der Zeit damals vor allem, dass Stil meist über Inhalt ging. Heutzutage wird hingegen sehr hochtrabend und inhaltsschwer getextet. Stil ist eher in den Hintergrund gerückt. Wie siehst du das?

Die 80er, das war eine ganze Ära. Heute existieren eher einzelne Trends. Damals war das dieser eine dicke Style. Heute ist Style genauso da, aber eher viele einzelne und oft durch Kurzlebigkeit geprägt. Ich würde sagen, Roots war und ist inhaltsschwer und Dancehall war und ist hochtrabend. Natürlich wird bei den Lyrics, wie auch sonst im Leben, immer nach einer Steigerung gesucht.

Damals gab es eine sehr lebendige Deejay-Kultur. Wünschst du dir manchmal mehr weibliche Konkurrenz in deiner Nische? Oder gibt es da schon welche, die ich nicht kenne?

Es ist eben eine Nische und die 80er sind schon lange her. Deswegen ist der Oldschool Style auch nicht mehr so lebendig wie früher. Ob Konkurrenz männlich oder weiblich ist, spielt erstmal keine Rolle. Es ist die Chemie, die darüber entscheidet, ob das Ding zu einer Kombination oder einer Rivalität wird. Dann gibt es noch diejenigen, die mich weder inspirieren noch herausfordern.

Du hast dein DemoTape tatsächlich auf Kassette veröffentlicht, was heutzutage ja nicht mehr ganz ungewöhnlich ist. Welchen Vorteil hat die Kassette gegenüber anderen Audio-Medien oder ist das der Tatsache geschuldet, dass in den 80ern hauptsächlich Kassetten gehört wurden und du 100% authentisch sein möchtest?

Es ist eine Mischung aus Beidem. Die einfachste Möglichkeit meine Tracks damals aufzunehmen, war es mit einem 8-Spur-Tascam-Tape-Recorder zu machen. Das heisst, ich habe jeden Track auf Kassette aufgenommen. Mit dieser Idee hatte ich Jahtari auf meiner Seite, die mir die Tapes gesponsert und das komplette DemoTape abgemischt haben.

Das war halt alles Oldschool Style und sehr cool. Abgesehen davon wusste ich, dass ein Release in Form einer Kassette heutzutage fresh kommt und für Gesprächsstoff sorgt. Dieser Plan ist voll aufgegangen. Verglichen mit einem ausschließlich digitalen Release ist das außerdem etwas, was du in der Hand halten kannst.

Neun von zwölf Liedern des DemoTapes hast du als One Take aufgenommen, also in einem Stück eingesungen. Wie bereitest du dich darauf vor und wie viele Anläufe brauchst du pro Lied?

Bevor ich einen Tune voice, übe ich, bis ich denke, das ist jetzt das Optimum, das ich rausholen kann. Manchmal leiten mich Jahtari oder Sassafrass an. Am besten ist es, wenn die Stimme eingesungen ist.

Take eins ist die Probespur. Der zweite Take ist dann der Tune, manchmal der dritte Take und zur Sicherheit mache ich noch einen vierten.

Ich musste mich zunächst in dein sächsisch gefärbtes Englisch reinhören, stellte dann aber schnell fest: Ja, das ist einzigartig und hat Wiedererkennungswert. Wie unterscheiden sich die Reaktionen darauf im In- und Ausland?

Der Akzent ist eigentlich egal, solange man verstanden wird. Es ist ja nicht so, dass alle Leute, die sich weltweit auf Englisch verständigen, sauberes Oxford Englisch sprechen. Mein Englisch hat sich geformt durch Schule, Strasse, Africans und Jamaicans. Es ist halt Slang. Jane Bee Slang.

Ich hab neben Deutschland bis jetzt in Dänemark, in den USA und mehrfach in UK gespielt. Ich wurde überall super verstanden und habe zum größten Teil positives Feedback bekommen. Lyrics over accent! Der Rest ist Geschmackssache und auch über Kritiken sollte man zumindest 1x nachdenken.

Du textest ausschließlich Englisch. Gab es mal Versuche, deutsche Texte zu schreiben?

Nope. Never.

Auf Facebook hast du schon das nächste Tape angekündigt. Bleibst du deinem Stil treu oder kommt da was ganz Neues?

Der Style ist halt mein Style. Er entwickelt sich jedoch weiter, wird facettenreicher und ausgefeilter was Stimmlagen betrifft, aber auch die Adaption weiterer Stile wie zum Beispiel Fast Chat oder Waterhouse Style. Ich werde definitiv noch mehr ausprobieren.

Vinyl Release soll auch kommen.

Ja. Haltet Ausschau. USA is weh my first 7inch will come from. A tune from my DemoTape. To be continued.

Bei der Recherche durch all deine Social Media Kanäle bin ich auf ein Instagram-Bild gestoßen. Darauf sind die Datei-Namen verschiedener Riddims von Brigadier JC zu sehen. Der lenkt ja die Geschicke bei Roots Factory. Kommt da eine Kooperation?

Ja. Ich hatte das Glück, dass mich Jah Screechy und Speng Bond bei einer Show mit Roots Factory in Bristol, UK ans Mic gerufen haben. Massive forward und ich wurde nochmal ans Mic gebeten.

Direkt nach der Show kam Brigadier JC zu mir und fragte mich, ob ich ein Dubplate für Roots Factory voice. Ich hab nein gesagt, da ich regulär keine Dubs mache. Ich halte das wie Super Cat es lange tat. Ich sagte ihnen, dass ich gerne einen Tune für sie voicen kann.

Brigadier JC hat mich seitdem im Auge behalten und mir diese Riddims gegeben und mich zu einer Show in London mit African Simba eingeladen. Ein bis zwei dieser Riddims werden sich auf meinem zweiten Tape wiederfinden. To be continued …

Jane Bee / DemoTape Promomix

In der Deejay Schule mit Jane Bee

10 Künstler, die dich inspiriert haben?

  • Burning Spear, Sizzla, Bounty Killer, Super Cat, Early B, Nicodemus, Sassafrass, Nitty Gritty, Big L, Shyne

Welches Deejay-Album empfiehlst du als Lehrbuch für angehende Riddim-Reiter?

  • Ich würde eher alte Dancehall Tapes empfehlen. Mein Favourit ist Stur Gav 1985 mit Super Cat, Early B, Josie Wales, Frankie Paul, Joe Lickshot, Tenor Saw, Yami Bolo, Admiral Bailey.

3 Tipps, um als Deejay lässig eine Live-Show zu rocken?

  • gute Vorbereitung: Riddim check, Lyrics check, eingesungen sein
  • cooles Outfit
  • Rum ‘n Kush ‘n Attitude

Der ultimative Tipp, lässige Lyrics zu schreiben

  • Lyrics würdige Stories erleben
  • sofort alles stichpunktartig oder in kurzen Reimen festhalten
  • Tune später zu Ende schreiben (meine Magic Hours sind zwischen 4 und 6 Uhr morgens)
  • wenn der Flow für Lyrics da ist, nie Pen and Paper weglegen (zur Not geht auch das iPhone)

Jane Bee Special Request

jane bee

Jane Bee (Foto: Manja Kendler)

Big and you bad and you big bout yah
Yes Social Dread you a real superstar!
House Of Reggae rules inna german area!
Me tell it to the people if them near or if them far!

X amount a respect & thanks goes out to all crew
you know me love you fe true!
My Teacher Sassafrass – horseman style that a we thing,
all Jahtari fam ya large bout yah man you are topranking!
All Plug Dub Soundsystem you is a heavyweight in a de ring!
My Outernational crew yea you know you are the King!
All my Brixton fam yes we will keep it blazing,
and all my Sisterhood come we keep it bubbling,
we flash it in the dance they say Boom and we say Bimm!
Chin ching ching flalalalala Ling!

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Drei Soundsystems in Lindaushitty

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Put the needle pon di record ... Lindaushitty

Put the needle pon di record … Lindaushitty

Kürzlich waren drei Soundsystems im Club Vaudeville (Lindau am Bodensee) am Start.

Die Jungs vom Irie Subsetters Sound, Asimba Sound und Bootsmann Sound brachten nicht nur reichlich Vinyl mit, sondern auch jeweils ihre eigenen Boxentürme.

Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich erinnere mich immer wieder gerne an die letzte Soundsystem-Sause im Club Vaudeville in Lindau kurz vor Weihnachten.

Im besagten Club war ich 2005 zum letzten Mal und habe mir ein Reggae-Konzert angesehen. Damals spielte der gute Perfect Giddimani zusammen mit Iriepathie. Ein tolles Konzert! Seither ging dort in Sachen One Drop wenig bis gar nichts.

2015 initiierte der Club in Kooperation mit dem Jah Sonic Soundsystem eine neue Dub-Reihe namens Lindaushitty. Gleich bei der ersten Session war das große King Shiloh Soundsystem aus den Niederlanden zu Gast. Ich war damals leider verhindert.

Die vierte Ausgabe wollte ich allerdings auf keinen Fall verpassen, da man drei Dub-Sounds auf einem Haufen außerhalb der Festivalzeit selten zu hören bekommt, vor allem wenn man bedenkt, dass alle drei jeweils ihre eigenen Boxentürme mitbrachten. Die liefen zur späteren Stunde übrigens so richtig heiß und sorgten für ordentlich Bass.

Bootsmann Soundsystem aus München

Bootsmann Soundsystem aus München

Bootsmann Sound Crew (nicht alle)

Teile der Bootsmann Sound Crew

Irie Subsetters Soundsystem aus Unterthingau

Irie Subsetters Soundsystem aus Unterthingau

Die Dub-Hörer unter euch kennen das bestimmt, wenn die Musik den ganzen Körper durchdringt, als ob man von den Klängen komplett eingenommen wird.

So ging es mir an diesem Abend zeitweise auch, nämlich immer dann, wenn Asimba Sound ihre Platten auflegten und die Regler nach oben schoben. Ihr Sound kam bei mir am klarsten und mit der größten Überzeugungskraft an.

Asimba Soundsystem

Asimba Soundsystem

Einzig mit den Dubstep-Ausflügen konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Besser gefallen haben mir die Features mit Live-Musikern. Trompete und Klarinette. Zwei tolle Instrumente, die, wenn sie entsprechend gespielt werden, den Dub wunderbar ergänzen.

Lindaushitty People

Lindaushitty People

Wenn wir gerade bei Stichwort „wunderbar“ sind: Der Abend in Lindau war sehr gelungen. Drei Reggae Soundsystems nebeneinander – das würde ich mir sofort ein zweites Mal wünschen.

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Tschüss Ronny. Hallo TRETTMANN.

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Tja, was soll ich schreiben. Der Ronny ist weg. Der Reggae ist (vorerst) weg. Aber der TRETTMANN, der bleibt und erobert neue Klangwelten, in denen ich bisher nicht zuhause war.

Ende Januar 2016 kommt seine KitschKrieg-EP raus. Der Vorbote Skyline hat mich seit Montag fest im Griff. Episch – oder wie Andre S. auf Facebook schreibt: „Man sagt nicht umsonst: ‘Drake ist der schwarze Ronny TRETTMANN!’“

Der ehemalige deutsche Dancehall-Direktor war ja schon immer experimenteller als der Rest der Reggae-Republik:

  • Reggae auf Sächsisch
  • 25 Geil-Feature mit MC Fitti (was macht der eigentlich?)
  • Clash gegen OK Kids
  • Sleng Teng Petition (das absolute Highlight meines bisherigen Blogger-Daseins)
  • Crowdfunding mit Tischtennis-Match

Das sind nur ein paar Auszüge. Spätestens nach seinem Feature mit Megaloh und der deutschen Version zu Drakes Hotline Bling war klar, dass mein deutscher Lieblings-MC nicht mehr lange im Reggae zu halten ist.

Unpürierte Kartoffel im Einheitsbrei

Sein bisheriges Schaffen hat TRETTMANN alle möglichen Titel in der jährlichen Umfrage des RIDDIM Magazins eingebracht: bester nationaler Künstler, schlechtester Künstler, bester Tune, schlechtester Tune. Da kommen höchsten Culcha Candela ran, natürlich nicht musikalisch.

Ja, der Bursche hat noch was bewegt in der Szene, für Gespräche gesorgt. Das Stück unpürierte Kartoffel im Einheitsbrei.

Ich werde seine unglaublichen Lyrics auf Reggae-Instrumentalen vermissen. Einer der wenigen Künstler, die nicht nur im üblichen Kosmos zwischen One Love, Babylon und moralischem Zweigefinger kreisen. Und wenn, dann zumindest inhaltlich großartig aufbereitet.

Einer, der es verstanden hat, Mittelstandsjungs wie mich thematisch und sprachlich abzuholen. Irgendwie grundehrlich. Seine Ostseemuse spricht mir aus dem Herz, weil ich als Ostkind sehr viel Zeit dort verbracht habe und immer noch verbringe.

Einer, der es mit relevanten Themen in die große Medienwelt schaffte, wie zum Beispiel 2008 mit Hand ab! oder im vergangenen Jahr mit No Pegida.

Und was ist nun mit deutschem Reggae?

TRETTMANN ist (vorerst) raus. Uwe Kaa ist raus. Rojah rappt. Slonesta macht … auch Dinge. Der Nachwuchs ist maximal lokal erfolgreich.

Gut, der Kimoe schraubt noch an neuen Tunes und Ganjaman hat sein neues Album Sinnphonie für April angekündigt. Dem Artwork nach zu urteilen, könnt das auch überraschend anders klingt. Aber was sagt schon ein Artwork aus, ne.

Ich nehme mal an, dass die Zeit nun endlich reif für die Jungs hier ist.

Lieber Herr TRETTMANN, ich verneige mich vor deinem musikalischen Schaffen der vergangenen zehn Jahre und freue mich riesig auf die nächsten zwanzig. #EeneLiebe

Wenn ihr noch kurz trauern möchtet, hört euch hier das ultimative Ronny Trettmann Mixtape an.

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Ohrwurm: Red Fox & Screechy Dan / Skylarking

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„Skylarking, skylarking, that’s what youths do today.“ Mit diesen Zeilen hat sich Horace Andy schon Anfang der 1970er unsterblich gemacht.

Sein Lied Skylarking ist eigentlich unantastbares Material. Screechy Dan und Red Fox haben es trotzdem angefasst und in unsere Zeit transportiert. Dicke Sänger-Deejay-Kombination!

Screechy Dan singt Horace Andys bekannten Teil sehr überzeugend. Inhaltlich passiert nichts Neues. Er fordert die Jugend auf, mal was für ihre Zukunft zu tun und nicht einfach nur rumzuhängen.

Red Fox greift die Lyrics auf und reitet mit rauer Stimme über das Instrumental. Unter anderem zieht der New Yorker Deejay über die Jungs und Mädels her, die per Facebook und Instagram einen auf dicke Hose machen, ihm aber nicht mal einen Hennessy ausgeben können. Großartig. Besser kannst du Skylarking nicht nach 2016 holen.

Ich mag auch die Neuauflage des Instrumentals sehr. Sting International haben dem Roots Klassiker einen digitalen Anstrich verpasst. Bringt mehr Schwung in den Laden. Screechy Dan und Red Fox, beide musikalische Kinder der 1980er / 90er, fühlen sich hörbar wohl.

Am Rand erwähnt: Das Lied ist bei Ranch Entertainment erschienen, dem neuen Label von Shaggy, der alten Hitmaschine.

Screechy Dan Zugabe

Weil ich nicht genug von Screechy Dan bekomme, spiele ich für euch einen weiteren Ohrwurm: Raise Your Glas Fi Di Working Class. Ein Lied, das am 1. Mai aus jedem Soundsystem schallen sollte.

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Tenor Youthman, Original Hill & Gully Rider aus Moskau

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tenor youthman, mikrofon

Tenor Youthman (Foto: Evgeniy Mironov)

2015 war ein großartiges Jahr für digitalen Reggae. Die Durchstarter des Jahres waren George Palmer aus Spanien – und ganz sicher Tenor Youthman. Wahnsinns-Typ!

Den russischen Singjay habe ich aus Platzgründen im Riddim Magazin (1/16) unterschlagen. Dafür bekommt ihr jetzt die volle Breitseite mit Interview und hörbarer Diskografie.

„Russian sound system pioneer, singjay and producer”, so steht es in seiner Biografie auf Soundcloud. Und er mag den jamaikanischen Singjay Nitty Gritty (1957-1991). Ein bisschen dünn, deshalb habe ich Tenor Youthman per Facebook kontaktiert und nachgefragt.

Er wurde 1986 geboren und lebt derzeit in Moskau. Sowohl sein Künstlername als auch sein Stil verweisen auf die 1980er. „Tenor spielt auf Tenor Saw an und mit Youthman ehre ich mein Lieblings-Soundsystem, Youthman Promotion aus Jamaika”, schrieb er.

Gleichzeitig erläuterte er, dass Tenor Saw ihm eigentlich zu seicht sei und ihn eher ungewöhnliche Sänger und Stimmen inspirieren, wie Nitty Gritty, Clancy Eccles oder auch Otis Redding und Nina Simone.

tenor youthman, mikrofon

Tenor Youthman am Mikrofon (Foto: Roman Yurkin)

Tenor Youthman entdeckt digitalen Dancehall

Digital war nicht seine erste Liebe. Das waren Ska und Early Reggae. Er spielte in einer Band namens The Absolutes, die sogar mal mit The Aggrolites auf der Bühne standen.

Nachdem sich die Band auflöste, startete Tenor Youthman als Selector: „Ich stieg immer tiefer ein und stellte fest, dass jamaikanische Musik gar nicht in den 1970ern gestorben war. Viele Skinheads sehen das so. Mit ein paar Kumpels entdeckte ich Rub-a-Dub, Steppers und digitalen Dancehall.“

Für Tenor war digitaler Dancehall ein kulturelles Phänomen: „Diese Musik kann jeder machen. Egal ob du tausende Dollar oder einen billigen Syntheziser hast. Du kannst Musik machen und deine Gedanken und Gefühle teil. Fantastisch.“

Digitale Musik ist für ihn die Musik der einfachen Menschen: „Sie wird sicher nie im Radio gespielt, eine echte Alternative zu dieser ganzen Musikindustrie.“

Am Mikrofon beim ersten russischen Soundsystem

Um 2011 herum stieg Tenor Youthman beim Lion Posse Soundsystem ein, dem ersten echten Reggae Soundsystem in Russland. Sein Freund Pushkin I-Fi hatte es ein Jahr zuvor gegründet.

Sie stellten Lautsprecher auf die Straße und spielten Roots Reggae und Rub-a-Dub. Russische Reggae Artists wie Prophet P, Culture Farmer, Jah Rave und eben Tenor reichten sich das Mikrofon herum.

Wenig später starteten sie ein eigenes Studio, kontrolliert von Tenor Youthman, und das Netlabel Lion Posse Recordings. 2014 veröffentlichte Tenor darüber sein erstes englischsprachiges Lied Writing On The Wall. Nicht nur von ihm gesungen, sondern auch der Riddim, Gitarre und zwei Dubs sind handgemacht.

Im selben Jahr nahm er noch zwei russische Lieder auf: Meditation für den Produzenten Rebelsteppa und Awaken Me gemeinsam mit der Moskauer Band The Stereodrop.

tenor youthman, bass, studio

Tenor Youthman beherrscht Mikrofon und Bass und noch einiges mehr (Foto: Sophie Neemaign)

Tenor Youthman startet international durch

2015 ging es richtig los: „Ich hatte plötzlich richtig Bock Lyrics zu schreiben. Darüber bin ich sehr glücklich und versuche, das weiter auszubauen”, schrieb Tenor Youthman. Er began mit internationalen Labels und Produzenten wie Egoless und Interrupt zu arbeiten.

Inzwischen ist er vor allem mit King Hi-Fi / Pure Niceness aus Lyon verbandelt: „Sie entdeckten mich auf Soundcloud und produzierten meine erste Vinly-Single.“

Gemeint ist eine kleine 7inch-Selection, produziert von Romain „Iron Dubz“, auf der neben Tenor auch Lasai und Bongo Chilli vertreten sind. „Ich habe 2015 mit sehr vielen Leuten zusammengearbeitet. Das Internet macht viel möglich. Ich würde niemals sagen, dass es böse ist.“

tenor youthman, soundsystem session

Tenor Youthman in der Soundsystem Session (Foto: Egr Ega)

Seine zukünftigen Projekte möchte er noch unter Verschluss halten, weil einige selbst für ihn noch geheim sind. „Auf jeden Fall warte ich auf meine EP mit Interrupt, die bald über Reggae Roast erscheinen wird, und ein Lied mit Egoless, das auf ZamZam rauskommen wird.“

Weitere Namen in der Liste: King Toppa, Huba Records, Alter Echo & E3, Brainless Sound. Zudem leakte der spanische Produzent Alex „Raggattack“ López kürzlich ein paar Töne mit Tenor Youthman auf Facebook. Ein Vorgeschmack auf insgesamt fünf Lieder plus Versions.

Ich bin mir sehr sicher, dass 2016 ein richtig duftes Jahre für Tenor werden wird. Hier könnt ihr ein paar seiner Lieder hören. Ich werde die Playlist immer wieder aktualisieren.

Tenor Youthman Discography

Folgt Tenor auf seinem Soundcloud-Kanal. Wenn ihr mehr über die russische Reggae-Szene erfahren wollte, ich habe vor ein paar Jahren mal einen Artikel dazu geschrieben.

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Was die Leute kaufen: Top 10 Reggae Platten im Januar 2016

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reggae kaufen

Die meistgekauften Reggae Platten bei Buyreggae.com im Januar 2016

Die duften Reggae-Verkaufscharts sind zurück. In der Serie Was die Leute kaufen präsentiere ich euch ab jetzt wieder monatlich die meistgekauften Vinyls.

Neu: Mein Partner ist Buyreggae aus Berlin. Die Jungs liefern die Charts und basteln daraus monatlich einen Mix, den ihr euch hier direkt anhören könnt.

Neu ist auch, dass ich jede Scheibe kurz für euch kommentiere. Falls ihr keine Zeit habt, euch den Mix anzuhören beziehungsweise noch ein paar zusätzliche Informationen haben wollt.

Die nachfolgende Mischung entspricht übrigens nicht der Chart-Reihenfolge, sondern ist eher nach Vibe sortiert. Ihre werdet das schon passend zuordnen, denke ich. Vielleicht helfen euch meine Kommentare.

Was die Leute kaufen Mix / Januar 2016

10 meistgekaufte Reggae Vinyls im Januar 2016

Jesse Royal / Finally (Biggy Music, 7″) – Raucher-Hymne mit duftem Old School Vibe auf dem Steamerz Riddim Riddim. Dub Version auf der B-Seite.


Jah9 / Marijuana (Biggy Music, 7″) – Jah9 wirbt für die Vorzüge des Rauchkrauts auf dem Steamerz Riddim. Gefühlvolle B-Seite mit Sänger Deep Jahi.


The Jamaicans / Ba Ba Boom (Treasure Isle, 7″) – „Everybody get ready, it’s time to rocksteady …” Der Klassiker von 1966 ist eine Pflichtplatte für Rocksteady-Fans, frisch aufgelegt von Buyreggae. Version auf der B-Seite.


Stylo G, Cadenza, Busy Signal / Foundation (The Full Hundred, 7″) – Drei-Den-Harten-Weg-Kombination auf einer HipHop-orientieren Version des Real Rock Riddims. Melodiöse Anleihen an Willie Williams’ Armagideon Time. Foundation Dub Mix auf der B-Seite mit Dubstep-Einschlag.


John Holt / Tonight (Treasure Isle, 7″) – Rocksteady Re-Issue für einsame Herzen mit Version auf der B-Seite.


Freddy Mc Kay / Love Is A Treasure (Treasure Isle, 7″) – Rocksteady Re-Issue mit schönem, dezenten Bläser-Satz. Lässige DJ-Version von Lizzy auf der B-Seite im Stil von Dennis Alcapone.


The Sensations / Baby Love (Treasure Isle, 7″) – Rocksteay Re-Issue für Freunde des Harmonie-Gesangs. Platte lohnt sich vor allem wegen der DJ-Version DJ’s Choice von Dennis Alcapone auf der B-Seite


Chronixx, Protoje / Who Knows (Overstand Entertainment, 7″) – DIE Kombination des Jahres 2014! Deejay-Sänger-Duett im Reggae Revival Stil. Who Knows Dub Mix auf der B-Seite. Pflichtplatte.


Chronixx / Play Some Roots (Silly Walks Discotheque, 7″) – Entspannter, leichtfüssiger Revival Reggae. Nicht so eingängig wie Who Knows. Auf der B-Seite bringt RC mit Can’t Bridge My Defense mehr Schwung auf dem Ram Jam Riddim.


Iba Mahr / Glory Of The King (Royal Order, 7″) – Schleppendes Roots Instrumental zum Kopfnicken mit einem energetischen Iba Mahr. Auf der B-Seite bringen die vier Jungs von RSNY das abwechslungsreiche Fighting For. Hörtipp.


Alle Platten bekommt ihr bei Buyreggae.com, solange der Vorrat reicht.

Gefällt euch das Chart-Format so? Und welche Platten habt ihr im Januar gekauft? Schreibt’s mir in die Kommentare.

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Mixtape: Reggae ist Blasmusik (100% Vinyl)

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In den vergangenen Wochen lief hier viel digitaler Reggae. Jetzt ist mal wieder Zeit für ein paar epische Roots-Klänge.

Auf Reggae ist Blasmusik habe ich für euch 17 meiner Lieblingslieder mit Bläsern gesammelt. 100% Vinyl. 100% #EeneLiebe.

Dieses Mixtape war schon ewig fällig. Wenn bei mir Roots Reggae läuft, dann bläst es fast immer. Das ist der Parmesan auf den Nudeln. Der Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich macht.

Einige Lieder kennt ihr sicher, zum Beispiel Mikey Dreads Jungle Signal. Dieses Lied erinnert mich an die schöne Zeit, als Reggae noch eine eigenen Sendung im öffentlichen-rechtlichen Radio hatte. Sie hieß Dubsolution und Moderator Admiral Tuff spielt Mikey Dread als Intro. Bombastisch!

Und klar, Dubkasms Victory solltet ihr als regelmäßige Blogleser auch kennen. First Light, meine Jungs aus Schweden sind natürlich dabei. Ich warte seit ein paar Jahren auf ihr zweites Album.

Viel Spaß beim Hören.

Reggae Ist Blasmusik Liederliste

  1. Mikey Dread / Jungle Signal (Dread At The Controls, 10″)
  2. Creole / Jah Creation (Channel 1, 7″)
  3. Larry Marshall / It Dread In A Rom (Amanda, 7″)
  4. Eek-A-Mouse / Wicked Shall Not Reign (Eek-A-Mouse Records, 7″)
  5. Horace Andy / Run Babylon (Stars, 7″)
  6. Carlton Livingston / Tale Of Two Cities (Channel 1, 7″)
  7. Cornel Campbell / Hypocrites (Tuff Scout, 7″)
  8. Horace Martin / Awake Jah Jah Children (Pirates Choice, 10″)
  9. Sammy Gold / Children Of The Most High (Pirates Choice, 10″)
  10. Linval Thompson / Jah Jah Send Dem Come (Roots & Fyah, 10″)
  11. First Light / Bring Back The Herb (Rub-a-Dub Records, LP Judgement Time)
  12. Collieman / Farmerman Life (Sir Runnin, 7″)
  13. Ed Rieband & David Fullwood / Horn Bliss (Roots Factory, 12″)
  14. Hornsman Coyote / Horns Movement (Roots Factory, 12″)
  15. Radikal Guru / Dread Commandments (Moonshine Recordings, 12″)
  16. Jacin / Storm Dub (Cultural Warriors Music, 7″)
  17. Dubkasm / Victory (Sufferah’s Choice Recordings, 12″)

Freundlicher Hinweis: Diesen Mix habe ich ursprünglich für den Adventskalender von Progolog aufgenommen.

Habt ihr weitere Tipps für duften Bläser-Reggae (kein Ska)? Schreibt sie mir bitte in die Kommentare.

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Merkt euch diese drei Buchstaben: LMK

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lmk music, konzert

LMK spielt ihr erstes Konzert in Deutschland beim Thursday Delay in Berlin

Wenn ihr dieses Jahr eine Reggae-Dame auf dem Ohr haben solltet, dann LMK. Ihre erste Platte Musical Garden ist mein Reggae-Album 2015. Das zweite Album ist geplant und ein EP kommt im Frühling.

Vor ein paar Tagen spielte die junge Französin ihr erstes Konzert in Deutschland – und ja, sie reißt auch live das Haus ab.

Frühe Nacht im Kaffee Burger in Berlin. LMK läuft durch den spärlich gefüllten Club, setzt sich in eine Ecke, beobachtet die Leute. Ein bisschen angespannt wirkt sie. Kein Wunder, wenn du zum ersten Mal in einer fremden Stadt spielst und das Publikum nicht einschätzen kannst.

Wenig später haut ihr Manager und DJ die ersten Töne aus dem Pult. LMK greift das Mikrofon … BOOM! Krasse Stimme. Krasses Selbstbewusstsein. Und trotz gefühlter 1,60 Meter krasse Präsenz auf der Bühne.

Bei Männer würden ich vielleicht schreiben: Wow, der hat Eier. Kein Stil, den die erst 21-Jährige in der folgende Stunde nicht reitet: Roots Reggae, Rub-a-Dub, Dancehall, Drum and Bass. Mal gefühlvoll gesungen, mal gerappt, mal getoastet. Unfassbar!

lmk music, soundshow

LMK und ihr Deejay

„Es war sehr schön. Nicht so viele Leute, aber sie waren richtig da“, erzählte mir LMK nach dem Konzert. „Ich war nervös, weißt du. Ein neues Land, eine neue Stadt, niemand kennt mich. Aber ich hatte richtig Spaß.“

Ich auch. Nur mehr Publikum hätte ich LMK gewünscht, und ein paar mehr Reaktionen. Die Sängerin sah es gelassen: „Die Leute hier hören mehr zu. Im Paris sind sie eher betrunken und feiern und kümmern sich nicht so sehr um deine Lyrics.“

lmk music, live

Die französische Reggae-Sängerin LMK reitet die Instrumentale.

Seit vier Jahren schreibt sie eigene Texte, auch ab und an mal unter der Gürtellinie. Vorher probierte LMK sich an RnB und Soul. Nicht professionell, meinte sie, eher so unter der Dusche und bei Freunden.

Das musikalische Talent liegt in der Familie. Ihr Vater ist Musiklehrer, ihre Mutter singt, ihre beiden älteren Brüder spielen Klavier und LMK zupfte zwölf Jahre lang die Harfe. Später folgte eine einjährige klassische Gesangsausbildung und Jazz-Gesang.

2015 erschien ihr erstes Album Musical Garden. Meine Meinung dazu lest ihr hier. Kurz: großartig. Das zweite Album ist für Anfang 2017 geplant. Ein paar Details hat sie mir verraten: „Auf der ersten Platte haben wir mit sehr vielen Produzenten gearbeitet. Diesmal haben wir nur einen, einen französischen. Dafür wird es mehr Gäste geben.“ Klingt gut.

lmk, konzert, berlin

LMK checkt das Mikrofon beim Konzert in Berlin.

Dancehall EP und Band-Proben

Schon im Frühling dieses Jahres soll eine EP erscheinen. Digitaler Dancehall, unter anderem mit Skarra Mucci als Gast. Außerdem probt LMK mit Dub Akom als Backing Band. Erfahrene Leute, die mit jamaikanischen Künstlern wie Etana, Jah Mason, Lutan Fyah und Protoje touren.

Wenn ihr das live erleben wollt, müsst ihr leider französische Festivals besuchen. Aktuelle Termine bekommt ihr auf LMKs Facebookseite. Vielleicht rennt sie das Ding dann im nächsten Jahr auch auf deutschen Bühnen. Bis dahin spiele ich euch ein paar dufte Lieder aus der Konserve.

Dufte, oder? Wenn ihr noch mehr über LMK erfahren möchtet, lest dieses Interview bei Irie Ites.

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Als vier Deejays Paris abbrannten …

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Paris und Feuer sollte ich so vielleicht nicht mehr zusammenbringen. Aber hey, Peter Youthman, Mikee Versatile, Tonto Addi und Longfingah brennen nun mal die Hütte ab.

Diese unfassbare Deejay-Session habe ich schon auf Facebook gepostet. Aber ich kann sie unmöglich in der unendlichen Timeline untergehen lassen. Deshalb hier nochmal.

Das ist die pure Soundsystem-Kultur. Ein Instrumental, ein Mikrofon und alle Jungs drauf. Rub-a-Dub Stil galore. Meine Augen tränen vor Freude.

Falls ihr die Jungs nicht kennt: Tonto Addi ist der Typ mit dem gestreiften Polo-Shirt. Im blauen Hemd tanzt Peter Youthman, daneben schwingt Mikee Versatile mit dem glitzernden Hut und Longfingah mit dem Cap, dem seid ihr hier im Blog schon häufiger begegnet.

Die Anlage heißt Subactive Sound System und kommt aus Straßburg. Die Betreiber stecken tief im digitalen Reggae und produzieren fleißig selbst. Oben im Video läuft ihr Casio Never Die Riddim. Mehr davon hört ihr auf ihrem Soundcloud-Kanal.

Der dufte George Palmer war an diesem unfassbaren Abend auch im Einsatz.

HAMMER! Oder was meint ihr?

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The next Gentleman – Richie Campbell auf Tour in Berlin

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richie campbell live

Richie Campbell & 911 Band live in Berlin

Für Richie Campbell war es eine Rückkehr an einen Ort, dem er viel zu verdanken hat. Nicht Lissabon, nicht Kingston – sondern Berlin. Mit seiner 911-Band war er letzte Woche zu Gast im YAAM.

Ich war für euch dabei, hab ihn vor dem Konzert getroffen und verrat euch nicht nur, welche spezielle Beziehung Richie zur deutschen Hauptstadt hat.

(Und wenn ihr aufmerksam lest, könnt ihr am Ende sein aktuelles Album In The 876  oder eine Live-DVD gewinnen.)

Berlin, 18:43 Uhr, Soundcheck: Richie Campbell kommt auf die Bühne und singt seinen ersten Ton. Ich kann förmlich spüren, wie die Herzen der bereits anwesenden Damen des Club-Personals schmelzen. Kein Wunder, es werden nicht die ersten Herzen gewesen sein, die der gefühlvollen Stimme des Portugiesen erliegen.

Doch Richie Campbell kann mehr als nur Schmacht-Songs, in seiner Liveshow spielt Energie eine wichtige Rolle. Und das hat er sich als Supportact von keinem geringeren als Anthony B abgeschaut, dem Meister der energiegeladenen Liveshow.

richie campbell live, berlin yaam

Richie Campbell stand bereits einmal auf der Bühne vom YAAM. Damals noch in der alten Location.

Sechs Jahre ist es nun her, dass Richie Campbell aus Portugal sein Debütalbum My Path veröffentlicht hat. Mein Kollege Nils schrieb damals: „Heintje macht Reggae“ und bezog sich auf sein jungenhaftes Aussehen. Das ist lange her – wenn es damals Heintje war, dann ist es nun wohl Justin Timberlake.

Richie Campbell ist gereift, nicht nur äußerlich – auch musikalisch. Die vielen Reisen ins Mutterland des Reggaes haben ihn geprägt. Ein Aspekt, der sich auf dem, im Mai letzten Jahres veröffentlichten, Album In The 876 widerspiegelt, bei dem er mit dem jamaikanischen Produzenten Nico Browne zusammenarbeitete: „Ich wollte das beste Real Reggae Music-Album machen, zudem ich in der Lage war. Und um das zu erreichen, musste ich mit einem jamaikanischen Produzenten zusammenarbeiten“, sagt Richie. „Ich wollte unbedingt diese Zustimmung eines Jamaikaners, der mir auch sagen kann: ‚Nein, so wird das auf der Insel nicht funktionieren‘. Ich wollte sozusagen ‚Jamaika-zertifiziert‘ sein.“

Und in Nico Browne fand er einen Produzenten, mit dem er nicht nur musikalisch perfekt harmoniert. Entstanden ist ein Album, das mich von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugt. Modern Roots Reggae, so wie er klingen muss. Mein favorite Album in 2015 – tolle Texte, super Vibes und hochkarätige Gäste wie Agent Sasco oder Jesse Royal.

richie campbell tour

Insgesamt standen für Richie Campbell & 911 Band sechs Konzerte in Deutschland auf dem Tourplan

Viele werden Campbell schon von diversen Auftritten auf Festivals in ganz Europa kennen, nun folgte die erste Headliner Tour durch Deutschland. Nachdem er in Portugal schon fast ein Superstar ist, muss er sich das Publikum im Rest des Kontinents noch erspielen. Und das geht nicht von heute auf morgen.

So waren auch im Berliner YAAM vergangene Woche noch einige Lücken im Publikum. Sicher auch für die Band eine Umstellung, die sonst vor Tausenden von Menschen spielt. Spaß hatten sie trotzdem, das hat man ihnen angesehen. Und auch das anwesende Publikum feierte die Show.

Die Setlist liest sich dabei für Richie Campbell Fans als eine Aneinanderreihung von Big Tunes. Eine Mischung aus Songs von älteren Alben und natürlich den Songs des aktuellen Albums In The 876.

„It feels like, Reggae Music haffi play all night, mi say DJ nuh kill the vibe, mi and my woman want to rock all night, to the sweet reggae vibe.”

Mit dieser Message startet Campbell sein Konzert. Kann man nur zustimmen. Mit 25 To Life schallt kurz danach mein persönlicher Lieblingssong durch die Lautsprecherboxen, mein Gunfinger streckt sich in die Höhe – big ting mi seh!

interview richie campbell

Im Interview verrät mir Richie Campbell, wie er zum Reggae gekommen ist (Quelle: Screenshot Snapchat Richie Campbell)

Richie Campbell kam schon früh mit Reggae in Kontakt: „Meine Mutter stammt aus Großbritannien und hörte schon immer viel Reggae. So wuchs ich mit dieser Musik auf. Und als ich mit Singen begann, war es quasi vorbestimmt, dass ich dieses Genre verfolgen werde“, erklärt mir der 29-jährige.

„It choose mi, mi never choose it“ – besang er schon fast poetisch seine Liebe zum Reggae im Intro zu Inna Jamaica. Und spätestens als Richie Campbell mit diesem Song die Massive auf eine Reise in die Karibik mitnimmt, springt der Funke zum Publikum endgültig über.

Campbells Stimme ist live genauso gut wie auf CD. Was einerseits für die hervorragenden Sangeskünste spricht, sorgt auf der anderen Seite natürlich auch für nicht ganz so viele Überraschungseffekte bei der Liveshow. Die ist toll, keine Frage, pustet einen aber nicht ganz so vom Parkett wie eine Show von beispielsweise Alborosie oder Busy Signal, was zum Teil natürlich auch die Songs von der Machart nicht hergeben.

Nichtsdestotrotz macht die Show ordentlich Spaß und der Sound sowie das Zusammenspiel zwischen Richie und seiner Band sind bemerkenswert: „Diese Leute kennen meine Show und kennen mich – manchmal sogar besser, als ich mich selbst kenne. Ich brauch mir keine Sorgen zu machen, dass die hinter mir ihren Job richtig machen, weil ich weiß, was sie drauf haben“, sagt Richie Campbell. Wechselnde Backing-Bands wären nichts für ihn.

richie campbell 911 band

Immer gemeinsam mit Richie Campbell unterwegs: die 911-Band

Ungefähr in der Mitte des Konzerts kommt es dann zu einer kleinen Cover-Session. Auf ein gefühlvolles Tribute an den King of Reggae mit Turn Your Lights Down Low folgt mit Ain‘t No Sunshine ein Klassiker des Souls und R’n’B. Richie macht am Ende eine Reggae-Version draus und die klingt mindestens genauso gut wie das Original.

Laut Setlist wäre es dann eigentlich mit Blame It On Me vom ersten Album weitergegangen. Doch da das Gitarrenkabel kleine Problemchen bereitete, stimmt Campbell noch spontan Drakes Hotline Bling an. Nach dem ersten Refrain unterbricht Richie und fragt ins Publikum: „Ihr mögt den Song nicht so, hab ich Recht?“ Gespaltene Reaktionen vor der Bühne. Einige stimmen zu, andere kennen den Song nicht einmal. Da haben wohl einige das Musikjahr 2015 verschlafen.

Dancehall gabs bei der Show übrigens keinen zu hören, abgesehen von ein paar Mix-Sections. Allgemein sind auf den letzten beiden Alben nur noch Reggae-Songs zu finden. Lässt Richie Campbell also mittlerweile die Finger von Tanzhallen-Songs? „Nein, okay – ich mag die Message von Reggae lieber. Ich denke jeder stimmt mir zu, wenn ich sage, dass die Message von Reggae wichtiger und besser ist, als die von Dancehall. Doch ich mag beides. Ich wollte mich in letzter Zeit nur darauf fokussieren ein Album zu machen. Und ein Album macht man mit einem Konzept. Ich werde aber definitiv auch wieder zu Dancehall-Vibes zurückkehren. Beispielsweise zuletzt mit dem Remix von Rihannas Work. Die Ausgeglichenheit zwischen Reggae und Dancehall – das ist, was ich für 2016 anstrebe. Ich werde auch einige Dinge ausprobieren. Aber kein Gangster-Zeug, ich bleibe bei positiven Messages.“

Ich finde Richie Campbell kann man getrost als den neuen Gentleman bezeichnen. Nach langer Zeit hat ein weißer, europäischer Artist mal wieder das Zeug, sowohl auf Jamaika als auch in Europa beziehungsweise anderswo großen Erfolg zu haben: „Mich ehrt dieser Vergleich. Natürlich möchte man mit dem europäischen Artist verglichen werden, der groß rausgekommen ist. So ist es natürlich auch ein riesen Kompliment zu hören, dass er meine Musik mag.“

Air Play hat er in Portugal bereits, der sogenannte Mainstream ist also schon auf ihn aufmerksam geworden. Gleichzeitig ist Campbell bislang der einzige Nicht-West-Indie, der die beliebte Jussbuss Acoustic Session spielte: „Das ist wirklich eine Ehre für mich. Ich, als Reggae-Fan, verfolge die Jussbuss-Reihe schon seit ihrem Beginn und wollte immer ein Teil davon sein.“

Auf Festivalplakaten in Jamaika hat man seinen Namen allerdings noch nicht allzu oft gelesen. Natürlich sei Jamaika auch ein Markt, der für ihn interessant sei. Allgemein ist jamaikanischer Reggae für Campbell das Nonplusultra: „Für mich ist es natürlich wichtig, dass jeder meine Musik mag. Und als Reggae-Artist, der in jamaikanischem Patois singt, möchte ich natürlich auch, dass diese Menschen meine Musik hören. Wenn nicht, dann ist das für mich auch ok. Aber natürlich werde ich gern von den Leuten respektiert, die die beste Art meiner Musik machen.“

Nach Get With You, What A Day und der Kritik an Babylon, in Form der Polizei, in 911 verlässt Richie erstmals die Bühne. Die gefühlvolle Ballade Better Than Today ist leider kurzfristig von der Setlist geflogen. So bestand die Zugabe aus den wohl drei größten Hits, die Richie Campbell bislang hatte: Best Friend, I Feel Amazing und That’s How We Roll.

Apropos That’s How We Roll – eine Erklärung bin ich euch bislang ja schuldig geblieben. Den Song, sowie das gesamte zweite Album Focused, hat Richie Campbell in Berlin aufgenommen. Seinen ersten Hit in Portugal und somit seinen Durchbruch, hat er also gewisser Weise einer Berliner Produktion zu verdanken.

Richie war vor der Tour und wird auch nach der Tour wieder fleißig Zeit im Studio verbringen. Ein neues Album gibt es zeitnah allerdings nicht zu verkünden: „Ich fühle mich nicht gerade danach, ein Album aufzunehmen und das Monate danach zu veröffentlichen. Ich denke aber, ich werde neue Songs so bald wie möglich einzeln raushauen. Yeah, da kommt definitiv neue Musik auf euch zu!”

Bleiben wir also gespannt, was vom neuen Gentleman in nächster Zeit so kommt. Toller Abend Richie, big up!

Verlosung: Richie Campbell Album & DVD

Bis die neuen Songs draußen sind, könnt ihr euch noch mit den aktuellen Releases die Zeit vertreiben. Ihr habt das Album noch nicht? Kein Problem, wir hauen 2×1 In The 876-Album raus und 1x das ultimative Live-Erlebnis mit der DVD Richie Campbell & 911Band – Live at Campo Pequeno.

Schreibt eine Mail an socialdread@googlemail.com (Betreff: Richie) mit der Antwort zur Frage:

  • Woher stammt Richie Campbells Mutter?

Einsendeschluss ist der 28. Februar 2016. Die Gewinner werden danach per Mail persönlich benachrichtigt. Viel Glück.

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Stereo Luchs macht UK Steppers auf Schweizerdeutsch

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Darauf habe ich lange gewartet: deutsche Texte auf UK-Steppers. Für die klassischen Reggae-Hörer unter euch ist das wahrscheinlich zu brachial.

Ihr solltet euch Semi Auto von Eastrow Redemption feat. Stereo Luchs trotzdem anhören, denn es geht – um uns.

„Einer konsumiert, ein anderer profitiert, und der, der es produziert, der weiß, dass Blut und Schweiß regiert. Wenn du an dem Kaffee nippst, ist die Chance groß, dass irgendwo einer den Abzug drückt.“

Diese Zeilen sitzen. Genauso wie diese:

„Du liegst auf der grünen Wiese, sorgenlos. Aber irgendwo färbt sich der Boden rot.“

Ich habe das für euch eingehochdeutscht, zum besseren Verständnis. Denn Papa Stereo reimt traditionell in Mundart.

Globalisierung ist Licht und Schatten. Wir sitzen meist auf der hellen Seite und blenden die andere aus. Wie brutal die dunkle Seite ist, fängt Stereo Luchs in Semi Auto (steht für halbautomatische Feuerwaffe) stark ein.

Experimenteller als seine bisherigen Lieder, aber extrem wirkungsstark. Kein moralischer Zeigefinger, sondern ungeschminkte Wahrheit in Klangform. Brrrrrr! BRAH! BRAH! BRAH!

Die Musik kommt von Eastrow Redemption. Dahinter stecken Simon Hänggin und Luc Montini. Die beiden Musiker spielen sonst Keyboard und Gitarre bei der bekannten Schweizer Band The Scrucialists. Wie sehr die Jungs den britischen Sound lieben, zeigt ein Blick auf die Eastrow Redemption Website. Sie ist als co.uk registriert. Liebe im Detail.

Auf der 10inch Eastrow Redemption feat. Stereo Luchs sind neben Semi Auto noch ein weiteres Lied vom Luchs und zwei drauf Dub-Versionen drauf. Besorgt euch das Ding, könnte mal wertvoll werden.

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Zu Besuch bei den Basskateers in Jena

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baskateers jena

Unbedingt mal hin: Dubliftment! bei den Basskateers in Jena

Marc von High Smile Hifi getroffen: Check.

Das Soundsystem der Basskateers im Einsatz gefühlt: Check.

Tonto Addi endlich mal live erlebt und kennengelernt: Check.

Was sonst noch beim Dubliftment! in Jena passiert ist, seht und lest ihr nachfolgend. Spoiler: O.B.F. war mit Sänger Shanti D dabei.

Ich bin ein bisschen auf Soundsystem-Tour. Nach dem Subliftment bei Irie Ites in Kassel war diesmal Jena dran. Dort haben die Basskateers mit dem Dubliftment! eine ähnlich klingende Reihe. Allein für den Klub solltet ihr unbedingt mal hinfahren.

Das Kassablanca Gleis 1 war früher vermutlich ein Lokschuppen. Heute ist es ein Veranstaltungsort mit Turmkaffee, ziemlich vielen verwinkelten Ecken und teilweise echt urigen Mitarbeitern.

In den Konzertraum passen wohl bis zu 700 Leute. Für das Dubliftment! wurde er ein bisschen verkleinert. Trotzdem gab es das volle Programm inklusive Lichttechniker, Videoanimation und natürlich dem fetten Soundsystem der Basskateers.

baskateers sound

Eines der schönsten deutschen Soundsystems: Baskateers

Wunderschöne Anlage, oder? Klingt auch sehr gut und als ich zwischendurch vor der Boxenwand stand, flatterte die Hose. Später erfuhr ich, dass sie nicht auf voller Kraft lief, weil neue Teile getestet wurden.

Basskateers, das sind Signore Sereno und Steve an den Plattenspielern und Tino, der Rasta am Kontrollturm. Sehr dufte Jungs. Dazu gehört noch ein größeres Helferumfeld. Klar, diese fetten Boxen schleppt niemand allein.

basskateers crew

Basskateers v. r.: Signore Sereno, Steve & Tino (hinten am Tower versteckt)

Zum Dubliftment teilten sie sich die Plattenspieler unter anderem mit Hardy Digital aus Berlin. Hab ich leider verpasst, weil wir noch oben im Turmcafe saßen.

Als wir runterkamen, rumste heftig Steppers aus dem Soundsystem. Die Basskateers spielten ein paar eigene, bisher unveröffentlichte Produktionen. Etwas mit Trompete. Wird richtig gut, kann ich euch schon mal verraten.

Ab und an testeten Tonto Addi, Likkle Ferguson und Cookah das Mikrofon. Drei äußerst talentierte Franzosen. Gefühlt war Steppers nicht ganz ihr Sound. Die Jungs reiten eher digitale Riddims, was später ausgiebig passierte.

Lustigster Moment: Mein Lieblings-MC Longfingah wollte auch loslegen. Nach zwei Sätzen war das Mikrofon zu, weil O.B.F. an der Reihe waren. Zum kurzen Selbstfeiern reichte es noch.

likkle ferguson, tonto addi, cookah

Deejays galore: Likkle Ferguson, Cookah & Tonto Addi (v. l.)

Rico vom französischen O.B.F. Soundsystem kam mit Sänger Shanti D. Den Namen habe ich schon häufiger gelesen und sicher steht eine seiner Platten in meinem Schrank. Richtig auf dem Schirm hatte ich Shanti D bisher aber nicht.

Vor seinem Auftritt sprachen wir mit ihm. Sehr ruhiger, sympathischer Typ. Am Mikrofon ein absoluter Profi. Was er mit O.B.F. ablieferte, war fast Choreografie. Erst Lied, dann Version reiten. Zwischendurch ein bisschen Freestyle und derbe Dubplates von Burro Banton.

Immer genug Raum für die Musik und nicht diese nervigen Zwischenrufe, wie ich sie auf einigen Dancehall-Sausen erlebt habe.

obf soundsystem, shanti d

Rico von O.B.F. Soundsystem und Shanti D (v. r.)

O.B.F. Rico an den Reglern und Shanti D am Mikrofon

O.B.F. Rico an den Reglern und Shanti D am Mikrofon

Das Publikum fands auch dufte, glaube ich.

Dubliftment! Publikum

Dubliftment! Publikum

Nach O.B.F. folgte die erwähnte digitale beziehungsweise Rub-a-Dub-Session. Die Basskateers sattelten die Plattenspieler mit ein paar klassischen Instrumentalen, auf denen Likkle Ferguson, Tonto Addi und Longfingah sich auslebten. Mein persönlicher Höhepunkt des Abends. Fast so dufte wie neulich die Session mit der Upfull Posse in Paris.

likkle ferguson

Habt ein Ohr auf diesen Mann: Likkle Ferguson

longfingah, tonto addi

Longfingah und Tonto Addi in Kombination

Den Likkle Ferguson solltet ihr auf dem Ohr behalten. Der brennt. Zum Beweis spiel ich euch ein Dubplate für High Smile Hifi.

Derbe, oder? Die Taschen voller Texte. Ein paar Mal habe ich das Mikrofon auch getestet. Wahnsinnig aufregendes Gefühl, wenn die Profis danebenstehen. Für solche Momente bin ich den Leuten und meinem Blog sehr dankbar. Das passiert ja nicht einfach so.

Und da ich gerade bei dankbar bin: Lieber Signore Sereno und Crew, vielen, vielen Dank für die Einladung, die unglaublich dufte Betreuung (wir haben in einem umgebauten Schlafzug geschlafen), Versorgung und natürlich die großartige Musik.

Geht unbedingt zu solchen Soundsystem-Session. Unterstützt die Leute! Dieses Geschäft ist pure Liebe. (Zumindest habe ich es bisher so kennengelernt.)

Der Beitrag Zu Besuch bei den Basskateers in Jena erschien zuerst bei House of Reggae | Musik Blog.

Dufte Blasmusik von den Rhythmites (inkl. Didgeridoo)

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Bristol Archive Records haben in den letzten Jahren einige Schätze der britischen Reggae-Szene gehoben.

Ich mag nicht alles davon, aber das hier ist monströs: Rhythmites No Stopping We.

Die Rhythmites haben sich Mitte der 1980er gefunden, in Bath im Südwesten Englands. Sie waren wohl live sehr aktiv, veröffentlichten aber auch ein paar Kassetten, eine Vinyl-Single und 1989 das Album Integration. 2000 trennten sie sich vorläufig und kamen sieben Jahre später wieder zusammen.

2015 hat Bristol Archive Records das Album der Rhythmites frisch aufgelegt. Die acht Originallieder wurden neu gemischt und um zwei Dub-Versionen ergänzt.

Ich habe es auf Bandcamp bisher nur schnell durchgehört. Klassischer britischer Roots Reggae mit dubbigen Passagen und gelegentlicher Rockgitarre. Nicht jedes Lied brennt, aber No Stopping We dauerschleift gerade bei mir. Diese Bläser, unfassbar großartig.

Außerdem sollte ihr unbedingt No Guns prüfen. Ein Didgeridoo hört ihr sicher nicht alle Tage im Reggae.

Wenn euch das gefällt, empfehle ich euch mein Reggae Ist Blasmusik-Mixtape. Da hätten die Rhythmites gut draufgepasst.

Vielen Dank für den Tipp, Marc.

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